Königin Luise

Luise, Prinzessin zu Mecklenburg [-Strelitz],

vollständiger Name: Luise Auguste Wilhelmine Amalie, Herzogin zu Mecklenburg

(* 10. März 1776 in Hannover; + 19. Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz)

Sie war Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. Königin von Preußen.



Zeitgenossen beschrieben sie als schön und anmutig, ihre ungezwungenen Umgangsformen erschienen ihnen eher bürgerlich als aristokratisch. Ihr Leben war eng verknüpft mit den dramatischen Ereignissen im Kampf Preußens gegen Napoléon Bonaparte. Da sie früh starb, blieb sie in der Vorstellung auch der nachfolgenden Generationen jung und schön. Schon zu Lebzeiten wurde sie zum Gegenstand beinahe kultischer Verehrung. Nach ihrem Tod setzte sich diese Tendenz verstärkt fort.

Sie wurde zum Symbol für den Wiederaufstieg Preußens und für die Entwicklung hin zum Deutschen Kaiserreich. So reichte ihre historische Bedeutung weit über den Einfluss hinaus, den sie als Königin von Preußen tatsächlich hatte.

[Bild-Quelle: Wikipedia]

„Vergessen war Luise zu keiner Zeit in den 200 Jahren seid ihrem Tode. Frühere Generationen haben die Erinnerung an die Preußenkönigin sogar mit der Hingabe einer religiösen Kultgemeinschaft gepflegt. [...] Monarchische Tendenzen sind in den heutigen Darstellungen nicht mehr erkennbar. Um so deutlicher bezeugen sie die Anziehungskraft, die von Luises Persönlichkeit ausgeht.

Aber wie erklärt sich diese Faszination? Wieso ist Luise noch heute so beliebt wie schon zu Lebzeiten, als sie nicht nur Dichter zum Schwärmen brachte sondern auch die nüchternsten aller Naturen: preußische Beamte? Worin begründet sich ihre Aktualität, obwohl sie doch aus weltgeschichtlicher und sogar nationalgeschichtlicher Perspektive nur eine Randfigur war?“

Und warum widmet ausgerechnet das Militärhistorische Museum in der Erzgebirgischen Kleinstadt Wolkenstein ihr eine ganze (wenn auch kleine) Ausstellung?

Preußens „... Niederlage gegen Napoleon im Oktober 1806, die überstürzte Flucht der Königsfamiliech Ostpreußen und das Friedensdiktat von Tilsit hatten das Land wirtschaftlich und moralisch schwer getroffen. Preußen verlor die Hälfte seines Staatsgebietes wie seiner Einwohner, tagelang hing seine Ex istenz als souveräner Staat am seidenen Faden. [...] Während sich Friedrich Wilhelm mit dem Gedanken an Thronverzicht trug, zeigte seine Gattin Pragmatismus. 'Man sieht sie einen wahrhaft königlichen Charakter entwickeln', schrieb Heinrich von Kleist. Historisch korrekt setzte Theodor Mommsen 1876 hinzu, Luise habe wie viele Frauen im Unglück eine Stärke offenbahrt, die Männer gewöhnlich in der Not verlören.“
Eingedenk der Rolle Sachsens in den Napoleonischen Kriegen, ist es nur folgerichtig, dass sich ein Museum, welches sich mit der Sächsischen Militärgeschichte insbesondere jener Zeit befasst, dieser außergewöhnlichen Königin im 200. Jahr ihres frühen Todes würdig gedenkt.

[Zitate aus „Luise. Leben und Mythos der Königin“, Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung 2010, Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.]Seite in Bearbeitung!














































































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